All inclusive!

Wie setzen wir das Recht auf Bildung für Kinder mit Behinderung im NRW-Bildungssystem um? - Vor zwei Jahren hat der Sonderberichterstatter der UN-Menschenrechtskommission, Vernor Munoz Villalobos, dem deutschen Bildungssystem ein erschreckendes Zeugnis ausgestellt:

Die Menschenrechte von Kindern mit Behinderung sind massiv beeinträchtigt. In unserem Bildungssystem sind wir weit von der Inklusion von Kindern mit Behinderungen entfernt. Vielmehr ist die Aussonderung in Förderschulen die Regel. Bis dato ist diese Kritik bei den Regierungsfraktionen in Nordrhein-Westfalen ungehört verhallt. Aktuell steht die Ratifizierung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen an - der richtige Anlass, die Bildungsinstitutionen in NRW unter dem Blickwinkel Inklusion unter die Lupe zu nehmen.

In unserer Veranstaltung wollen wir herausarbeiten, welche Rechte die UN-Konvention Kindern und Jugendlichen mit Behinderung in unserem Bildungssystem zuspricht und wie diese Ansprüche konkret umgesetzt werden können. Über die UN-Konvention und die aus ihr ableitbaren Forderungen an unser Bildungssystem wird uns Horst Frehe, Mitglied der Bremer Bürgerschaft und ehemaliger Richter am Bremer Sozialgericht, informieren. Wie Inklusion gelingen kann, wird der Praxisbericht der Leiterin der Dienststelle für Unterstützung und Beratung beim Deutschen Schulamt in Bozen (Südtirol), Dr. Rosa Anna Ferdigg, darstellen. Frau Prof. Schildmann von der Universität Dortmund wird das Thema zudem geschlechtsspezifisch beleuchten. In einem zweiten Teil der Veranstaltung wollen wir in Workshops zu den Bereichen Elementarpädagogik, Schule sowie Übergang von der Schule in den Beruf Anforderungen an die nordrhein-westfälische Politik formulieren und Konzepte zu deren Umsetzung diskutieren.